Patoinos, Domaine de l’Apocalypse, das agro-ökologische Projekt in Griechenland

Patoinos ist zusammengesetzt aus Patmos, das zur Inselgruppe des Dodekanes in der Ägäis gehört, und aus dem altgriechischen oinos (= Wein). Früher war der Weinbau auf Patmos von grosser Bedeutung, doch der Exodus der jungen Generation setzte dieser traditionellen Kultur ein Ende. Um die Insel wiederzubeleben, hat Josef Zisyadis das agro-ökologische Projekt Patoinos ins Leben gerufen. Josef Zisyadis, Theologe, ehemaliger Politiker, Co-Präsident von Slow Food Schweiz und Direktor der Schweizer Geschmackswoche, ist griechisch-schweizerischer Doppelbürger und stammt von der Insel Patmos.

Seit 2010 habe ich die Ehre, zum internationalen Unterstützungskomitee von Patoinos zu gehören, neben illustren Mitgliedern wie Altbundesrat Pascal Couchepin, Raymond Paccot (Domaine La Colombe), Jacques Perrin (Direktor von CAVE SA), Raoul Cruchon (Domaine Henri Cruchon) und vielen anderen. Es ist mir deshalb eine grosse Freude, die Weine der Domaine de l’Apocalypse ins DIVO-Sortiment aufzunehmen.

Patmos

Patmos, nur per Schiff zu erreichen, ist die nördlichste Insel des Archipels des Dodekanes. Sie zählt 3000 Einwohner auf mageren 34 km2. Mit 3000 Sonnenstunden pro Jahr ist das Klima trocken und bestens geeignet für Weinbau, werden doch Rebenblätter und Trauben von den stetigen Nordwinden gut belüftet.

Der Legende nach soll der Evangelist Johannes auf der Insel Patmos eine Offenbarung gehabt haben, die er angeblich in der Apokalypse, im neunten Buch des Neuen Testaments, niedergeschrieben hat. Das brachte den Theologen Josef Zisyadis auf die Idee, das Weingut Domaine de l’Apocalypse zu nennen.

Vignes du Domaine  de l’Apocalypse.
Reben der Domaine de l’Apocalypse.

 

Assyrtiko, eine vulkanische Rebsorte

Die Sorte Assyrtiko stammt vermutlich von der griechischen Vulkaninsel Santorin, deren Terroir dieser autochthonen Ägäis-Sorte besonders behagt. Die Insel Patmos ist teilweise ebenfalls vulkanischen Ursprungs; der hier auf der Domaine de l’Apocalypse gepflanzte Assyrtiko verspricht also einiges. Die Sorte, deren Etymologie unbekannt ist (abgesehen von den skurrilen Lügenmärchen, die ihre Herkunft in Syrien sehen oder sie mit dem spanischen Sherry verbinden), besitzt eine aussergewöhnliche natürliche Säure. Man findet sie auch in Weinregionen auf dem griechischen Festland, etwa in der Monemvasia Winery der Familie Tsibidis, in Lakonien auf dem Peloponnes (bei DIVO erhältlich).

Das agro-ökologische Projekt Patoinos

Josef Zisyadis, der seit dreissig Jahren jeden Sommer auf seiner geliebten Insel verbringt, hat schon lange davon geträumt, den einstigen Weinbau wiederzubeleben. Das Johannes-Kloster, dem ein guter Teil der Insel gehört, hat sich lange taub gestellt gegenüber seinem Projekt. 2010 wandte sich Josef deshalb direkt an den Patriarchen von Konstantinopel (heute Istanbul), der ihm im Handumdrehen drei Hektar Land für 25 Jahre verpachtete. So konnte der ehemalige Waadtländer Staatsrat 2011 sein Projekt Patoinos endlich lancieren und pflanzte zwei Hektar Reben, unterstützt von vier verdienten Waadtländer Winzern und Önologen: Raoul Cruchon, Noé Graff, Raymond Paccot und Gilles Wannaz. Von Beginn an wurde das gesamte Gut biodynamisch bewirtschaftet. Die Equipe von Patoinos wollte keine «internationalen» Sorten, sondern setzte gezielt auf zwei alte ägäische Varietäten: auf den weissen Assyrtiko (2/3) und den roten Mavrothiriko (1/3), bei einer Jahresproduktion von rund 6000 Flaschen. Für Rebberg und Vinifikation war seit dem ersten Jahrgang 2016 der französische Önologe Dorian Amar verantwortlich, der zehn Jahre in der Schweiz gearbeitet hat. Ab 2021 nehmen die beiden jungen Önologen Eirini Daouka und Federico Garzelli seinen Platz ein.

Josef Zisyadis (à gauche) avec le vigneron/œnologue vaudois Raoul Cruchon et Dorian Amar, jeune œnologue sortant du Domaine de l’Apocalypse.
Josef Zisyadis (links) mit dem Waadtländer Selbstkelterer und Önologen Raoul Cruchon sowie Dorian Amar, dem abtretenden jungen Önologen der Domaine de l’Apocalypse.

Im Lauf der Jahre hat die Domaine Patoinos diversifiziert und gebaut: einen Keller mit Presse eingerichtet, einen Olivenhain mit der lokalen Sorte Koroneïki und Saatbänder für einheimische Setzlinge angelegt, eine Ölpresse gebaut, Besuche für Schulen organisiert usw.

Mavrothiriko, eine vergessene Varietät

Der Name dieser Rebsorte, die auch Mavrothyliko genannt wird, bedeutet schwarze Dame (mavro = noir und thyliko = Dame). Sie stammt vermutlich von der Dodekanes-Insel Nisyros (Griechenland). Sie stand kurz vor dem Aussterben, als der pensionierte englische Professor Anthony Hatzinikolaou einige Stöcke der Rarität auf Nisyros entdeckte. Um die Sorte zu retten, setzte er sie auf der Insel Kos, doch wurde er leider 2013 bei einem tragischen Unfall in seinem Rebberg getötet. Im selben Jahr gründete sein Sohn, der Sänger Steve Jaqvaar, zusammen mit seiner Frau Petronella die Hatzinikolaou Winery, um das Werk seines Vaters fortzuführen. Nachdem Josef Zisyadis von der schmerzhaften Wiederauferstehung der Sorte gehört hatte, beschloss er, sie auf Patmos anzupflanzen und so zur Rettung des ampelografischen Erbes beizutragen. Die Mavrothiriko ist frühreif und ergibt farbkräftige Weine mit sehr reifer Frucht, bedeutender Säure und samtigen Tanninen. DIVO konnte sich eine winzige Menge sichern, erhältlich auf divo.ch.

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