Kurz und bündig

Einen Wein schönen, was ist das?
Das Schönen ist eine Methode, um den Wein vor dem Abfüllen in Flaschen zu klären. Dafür verwendet man eine Substanz (Eiweiss, Fischleim, Gelatine, Kasein, Bentonit usw.), welche die freischwebenden Teilchen bindet und am Boden des Behälters ausfällt.

Was ist ein veganer Wein?
Ein Wein besteht doch nur aus Trauben, oder nicht? Und ist damit zwangsläufig vegan! Für die Schönung eines Weins werden nicht selten Substanzen tierischen Ursprungs verwendet (siehe oben). Man kann aber auch Bentonit – eine Art Ton – oder ein pflanzliches Mittel zum Schönen benutzen. Oder ganz auf diesen Vorgang verzichten, was bei Qualitätsweinen oft der Fall ist.

Verdanken die Canelés ihre Erfindung dem Wein?
Traditionell werden Rotweine in Bordeaux mit Eiweiss geschönt. Doch was tut man mit dem Eigelb? Der Legende nach hatten die Nonnen des Klosters Les Annonciades die Idee, mit dem Eigelb eine Süssigkeit zu kreieren, die zum Symbol von Bordeaux geworden ist und in die ganze Welt exportiert wird: das Canelé!

Die verschiedenen Grössen der Weinflaschen
Die grösste Weinflasche ist nicht die Nebukadnezar (15 Liter), wie man oft hört, sondern die Salomon oder Melchior mit 18 Litern Inhalt, was 25 normalen Flaschen entspricht.
Um ganz exakt zu sein: Es gibt sogar noch grössere Flaschen – bis zu 30 Liter –, die gewissen Champagnerhäusern vorbehalten sind. Diese Region steht auch am Ursprung der übermässig grossen Flaschen, kreiert für die Königshöfe Europas.

Warum beträgt der Inhalt meiner Flasche 75 cl?
Wein aus Bordeaux wurde in Barriques von 50 Gallonen (= 225 Liter) nach England transportiert. Um exakt 300 Flaschen pro Barrique abfüllen zu können, musste der Flascheninhalt 75 cl betragen. Eine Gallone entsprach also 6 Flaschen, das ist die Einheit unserer heutigen Kartons.

Warum haben Weinflaschen einen gewölbten Boden?
Die Herkunft dieser «Einbuchtung» oder «Delle» reicht weit zurück, bis ins 4. Jahrhundert. Die Wölbung garantiert schlicht die Stabilität der Flasche. Mit den rudimentären Mitteln der damaligen Zeit konnte ein flacher Boden das Gleichgewicht nicht sichern. Schaumweine weisen einen enormen Innendruck auf, dank dem gewölbten Boden sind die Schaumweinflaschen solider. So wird der Druck durch die Kohlensäure (CO2) besser verteilt, was das Risiko mindert, dass die Flasche explodiert!

Einen Wein chambrieren
Das Chambrieren eines Weins ist eine alte Praktik, bei der Rotweine aus dem kalten Keller langsam auf Zimmertemperatur gebracht und dann bei 15 oder 16° C serviert wurden. Heutzutage sind unsere Wohnungen viel zu warm. So hat denn dieser Begriff seinen eigentlichen Sinn verloren, doch man verwendet ihn noch, um den Vorgang zu bezeichnen, einen Wein auf die richtige Servicetemperatur zu bringen.

«Karaffieren» oder Dekantieren?
In beiden Fällen wird der Wein in… eine Karaffe umgefüllt! Das Ziel ist jedoch ein völlig anderes. «Karaffiert» werden junge Weine, die belüftet werden müssen, also Sauerstoff benötigen, um sich ausdrücken, die Beine vertreten und sich abrunden zu können. Dekantiert werden dagegen alte Weine (mindestens 15, 20 Jahre alt), in denen sich ein Depot gebildet hat. Hier geht es darum, den Wein von diesen festen Bestandteilchen zu trennen und gleichzeitig den Sauerstoffkontakt zu minimieren, könnte dieser doch die fragilen alten Tropfen schädigen. Also das genaue Gegenteil des «Karaffierens»! Die Karaffen sind ebenfalls sehr unterschiedlich: eine ausladende, bauchige Karaffe bietet dem jungen Wein den grösstmöglichen Kontakt mit Sauerstoff, eine eher enge, die vielleicht gar einen Stöpsel besitzt, schützt ihren kostbaren Inhalt!