Die Basilikata
Im italienischen Stiefel entspricht die Region der Basilikata mehr oder weniger dem Knöchel. Die Rebflächen sind deutlich kleiner als im benachbarten Apulien und bedecken nur rund 5500 Hektar, also wenig mehr als im Kanton Wallis. Diese bergige Region ist eine der ärmsten Süditaliens, die Wirtschaft dümpelt seit der grossen Auswanderungswelle nach dem Zweiten Weltkrieg vor sich hin, und der Tourismus ist noch in seinen Anfängen, mit Ausnahme der Stadt Matera.
DOC und DOCG
Lediglich ein Drittel der Rebfläche hat Anrecht auf eine eigene Appellation, sprich auf eine der vier DOC oder die einzige DOCG der Basilikata.
Der Aglianico ist der unbestrittene Herrscher in den Vulture, während die Malvasia Bianca di Basilicata bei den weissen Sorten in den Appellationen Grottino di Roccanova und Matera dominiert. Die Rotweine dagegen werden mehrheitlich auf der Basis von Primitivo, Sangiovese und Cabernet Sauvignon gekeltert, ausser in der DOC Terre dell’Alta Val d’Agri, wo kurioserweise der Merlot sein Reich hat.
Die Region Vulture
Monte Vulture (oder Vùlture) ist der Name eines aus sieben Hügeln gebildeten, 1326 Meter hohen Vulkans in der Provinz Potenza, der vor 130’000 Jahren erloschen ist. Die Zone des Monte Vulture umfasst 1500 Hektar Reben, die von rund vierzig Weingütern bewirtschaftet werden; zusammen produzieren sie im Schnitt 2,5 Mio. Flaschen pro Jahr.
Die wichtigsten Rebsorten der Basilikata
Aglianico del Vulture
Aglianico del Vulture ist ein Synonym des weiter oben beschriebenen Aglianico aus Apulien. Diese Rebsorte ist in der Basilikata von grosser Bedeutung, vor allem in der Region des Vulkans Vulture, im Norden der Provinz Potenza, wo er die einzige autorisierte Rebsorte der Appellationen Aglianico del Vulture DOC und Aglianico del Vulture Superiore DOCG ist.
Malvasia Bianca di Basilicata
Die Malvasia Bianca di Basilicata, ausschliesslich in der Basilikata auf rund 1000 Hektar kultiviert, ist eine alte, lokale weisse Rebsorte, die oft in Assemblagen verwendet wird. Früher wurden kleine Anteile von ihr dem Aglianico del Vulture beigefügt, um seine aromatische Palette zu erweitern – so wie dem Syrah der Côte-Rôtie früher ein bisschen Viognier beigemischt wurde.
