Cantine del Notaio, der Traum des Notars

Im 15. Jahrhundert beherbergte Rionero eine albanische Gemeinschaft, die im vulkanischen Tuffstein Kellerlabyrinthe anlegte und diese als Lager benutzte. Im 16. Jahrhundert übernahmen die Neapolitaner diese Keller und füllten sie mit Weinfässern, Nebenprodukten einer bedeutenden Abholzung der Wälder. Im 17. Jahrhundert vinifizierten die Franziskaner hier bereits Wein, um gegen die Malaria zu kämpfen, war Wein doch das einzige saubere und damit gesunde Getränk, wie es später Louis Pasteur empfahl. Bis in die 1970er-Jahre produzierte die Region vor allem perlende (frizzante) oder schäumende (spumante) Weiss- und Rotweine.

Die Kellereien des Notars, die «Cantine del Notaio», sind die Frucht einer langfristigen Vision eines brillanten Gelehrten, des Dr. Gerardo Giuratrabocchetti, eines auf Tierzucht und molekulare Genetik spezialisierten Agronomen und ehemaligen Professors an der Università degli Studi della Basilicata, ausgezeichnet mit mehreren prestigereichen Ehrentiteln. 1998, an seinem 40. Geburtstag, entschloss er sich, sein Leben von Grund auf zu ändern und gründete mit seiner Frau Marcella die Cantine del Notaio, so benannt zu Ehren seines Vaters und Grossvaters, die beide Notare waren. Sein Grossvater hatte ihm einst versprochen, dass seine Reben eines Tages ihm gehören würden. Was 33 Jahre später dann zur Tatsache wurde. So kehrte Gerardo gewissermassen zu seinen Wurzeln zurück und rückte dank seinem wissenschaftlichen Zugang das Terroir von Rionero – kein x-beliebiges Terroir! – ins richtige Licht. Von Anfang an liess er sich von Professor Luigi Moio von der önologischen Fakultät der Università degli Studi di Napoli «Federico II» beraten, um das önologische Potential des Aglianico in den Vulture zu ergründen und auszuschöpfen. Gemäss Gerardo Giuratrabocchetti müssen neben dem fruchtbaren, mineralienreichen vulkanischen Boden vier Bedingungen erfüllt sein, damit der Aglianico del Vulture perfekt ausreift:

Cantine del Notaio

Der Tuffstein, der im Winter das Wasser zurückhält und im Sommer freigibt und so die Pflanze «säugt», wie es die alten Weinbauern der Region ausdrücken. Geringe Niederschläge. Grosse Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie frische Temperaturen, die den Hügeln zu verdanken sind.

Aus diesem Grund weist der Aglianico del Vulture, dessen Wurzeln bis in eine Tiefe von zwölf Metern wachsen, in der Regel sehr feine Tannine und eine grosse Frische auf, während der Aglianico di Taurasi meistens deutlich härtere Tannine hat und etwas streng wirkt.

Der Aglianico in vier Akten

Die Rebberge liegen an den Hängen des Monte Vulture in den Dörfern Rionero, Barile, Ripacandida, Maschito und Ginestra; ein Teil der Stöcke ist hundert Jahre alt. Die Oberböden bestehen aus Sand, vulkanischen Überresten oder Lehm, liegen aber immer auf einer tieferen vulkanischen Tuffschicht.

Die Rosé- und Rotweine werden in alten Barriques ausgebaut, in wunderschönen Tuffkellern aus dem 17. Jahrhundert, die eine Luftfeuchtigkeit von 90% sowie eine konstante Temperatur von 10 bis 12° C aufweisen.

Der Aglianico ist eine sehr spätreifende Rebsorte mit ausgesprochen langem Vegetationszyklus. Nicht selten braucht es während der Ernte nicht weniger als zwölf Lesedurchgänge. Aus diesem Grund hatte Gerardo die originelle Idee, vier Weine mit unterschiedlichen Lesezeitpunkten zu keltern, mit Fantasienamen, die alle mit dem Beruf des Notars zu tun haben. Wir degustierten den sympathisch rustikalen Atto 2016 (September), den strengen, aber saftigen Repertorio 2015 (Oktober), der fast jedes Jahr mit den drei Gläsern von Gambero Rosso ausgezeichnet wird, sowie die Versionen 2011, 2012 und 2013 von La Firma (November), die uns mit ihrer Eleganz und Tiefgründigkeit in ihren Bann gezogen haben, nicht zu vergessen den anmutigen, kraftvollen und aus angetrockneten Trauben produzierten Sigillo 2012 (Dezember), der an einen Sforzato aus dem Veltlin erinnert.

Technische Angaben

Rebfläche: 46 Hektar in den Lagen Rionero, Barile, Ripacandida, Maschito und Ginestra
Alter der Reben: Gewisse Reben sind über 100 Jahre alt
Böden: Sandig oder lehmig, teilweise auch Puzzolanböden, alle aber von vulkanischen Tuffschichten durchzogen
Weinbautechniken: Inspiriert von biologischen und biodynamischen Grundsätzen
Produzierte Rebsorten: Aglianico del Vulture, Chardonnay, Moscato Bianco, Malvasia Bianca, Sauvignon Blanc, Fiano
Kontakt: Cantine del Notaio
Via Roma, 159 - 85028
Rionero in Vulture (PZ) – Italie
Tél. +39 0972 72 36 89
www.cantinedelnotaio.it

Tipp der Cantine del Notaio

Restaurant und Hotel
Borgo Villa Maria
Località Monticchio Laghi
85028 Rionero in Vulture   
www.borgovillamaria.com

Grandhotel mit Restaurant, direkt an den Vulkanseen von Monticchio, im Herzen des Nationalparks Vulture.

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